Lesen ohne Atomstrom
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Rolf Becker, Mathieu Carrière, Stephan Schad und Kontrabassist Henning Kiehn bringen in einer szenischen Lesung Elfriede Jelineks 'Fukushima' erstmals mehrstimmig zum Klingen. Im voll besetzen Museum für Völkerkunde verteilen sie ihre Lesepositionen im gesamten Raum, lassen so stets neue Sicht- und Hörweisen zu. Ohne dass die Worte Fukushima oder Atomkraft fallen, wird das Geisterszenario nach dem GAU fühlbar, ein Beckett-haftes Endspiel. Zum Ausklang wagt Stephan Schad ein Experiment mit dem Publikum: eine Lecture Performance zum Thema Radioaktivität, basierend auf einem wissenschaftlichen Vortrag von Schads Vater – der 200.000 Jahre in Generationen darstellt. Um das Wort 'Generation' auszusprechen, benötigt der Schauspieler eine Sekunde, elf Minuten wiederholte er das Wort ohne Pause im Dialog mit dem Kontrabass – bis an die Schmerzgrenze: 660 Sekunden sind 660 Generationen. Im Bild: Schauspieler Stephan Schad
Ort: Hamburg
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG
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