Lesen ohne Atomstrom
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Engagement, Protest, auch Widerstand: All das braucht's dringender denn je, um dem nach Überzeugung der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano in Deutschland staatlich weitgehend unbehelligten Rassismus rechtzeitig zu begegnen. Nach grandios von Schauspielerin Barbara Auer präsentierten Erzählungen Bejaranos und ihrer Leidensgefährtin Margot Friedlander sowie eines bedrückenden Essays zum Prozess gegen den rechtsterroristischen NSU appellierte in der jüdischen Talmud-Tora-Schule Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld: „Wir haben damals mit unseren Aktionen gezeigt, wie es gehen kann. Wir hoffen, dass eine neue Generation auch kämpft.“ Moderatorin Luc Jochimsen verwies vor dem Hintergrund der Verwicklung zahlreicher Polizisten in neo-nazistische Bedrohungen von Ausländern auf aktuell vitale systemische Gefahren – und das Phänomen der beharrlichen Ignoranz weiter Teile der Gesellschaft: „Wir müssen stärker aufeinander achten.“ Mit Berufung auf den Theologen Martin Niemöller, der nach der weitgehend unwidersprochen gebliebenen Verfolgung von Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern einst feststellte: „Als sie (dann) mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“ Was die Holocaust-Überlebende Marianne Wilke mahnen ließ: „Wir müssen uns viel mehr wehren!“ Im Anschluss an die Lesung legten Klarsfeld, Auer, Jochimsen und Wilke mit einigen Zuschauern Blumen am Tatort des Hamburger NSU-Mordes nieder, gedachten des erschossenen Süleyman Tasköprü. Und versicherten der örtlichen Bürgerinitiative ihre Unterstützung bei der Forderung nach einer internationalen Untersuchungskommission.“ Im Bild: Beate Klarsfeld
Ort: Hamburg
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